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„Eigentlich keine Lust auf Uni heute“ – Kommentar

Jeden Tag pendeln tausende Studierende in die Stadt um an ihren Vorlesungen teilzunehmen. Die Busse und Bahnen sind überfüllt und unzuverlässig. Straßen sind verstopft und jeden Morgen blickt man in dieselben genervten Gesichter. Warum muss man diese Tortur eigentlich jeden Tag auf sich nehmen? Geht man in die Vorlesung oder lässt man es sein? An der Uni ist sowas egal. Hier gilt Eigenverantwortung. Aber eine Einrichtung sieht das anders. Die Hochschule Darmstadt. Hier muss man sich jeden Tag in Seminare und Lehrveranstaltungen quälen, um nicht der Angst erliegen zu müssen exmatrikuliert zu werden.

Das Studium sollte eigentlich eine Zeit des eigenverantwortlichen Lernens sein, die Realität kommt früh genug. Kaum hat man seinen Abschluss, schon geht man ermüdenden Jobs nach und hat weitere Verpflichtungen. Immer diese Verpflichtungen. Das Leben muss unter Kontrolle gebracht werden, man muss auf eigenen Beinen stehen und es ist keine Zeit mehr für Erholung. Dann nach 45 Jahren ackern hat man sich eine Kleinigkeit zur Seite geräumt und kann seinen Lebensabend genießen. Das wars dann.

Der einzige Zeitpunkt im Leben eines jungen Menschen in dem er seine Zeit nach seinem belieben einteilen kann ist jetzt. Aber nach wie vor gilt Anwesenheitspflicht an den meisten deutschen Hochschulen. Warum? Während Corona und der Online-Lehre hatten viele Kommiliton:innen keine leichte Zeit. Einsamkeit, Planlosigkeit und Langeweile bestimmten den Alltag. Jeder wünschte sich die Präsenzlehre zurück. Jetzt aber da wir alle wieder pünktlich auf der Matte stehen müssen, wünscht man sich trotzdem den ein oder anderen Morgen im Bett zurück. Mit einer Tasse Kaffee, dem zoomfähigen Gerät vor sich und ohne sozial aktiv sein zu müssen. Achtung genialer Einfall: Warum gibt man den Studierenden nicht die Chance, in die Vorlesung zu kommen und sie sich von Zuhause aus ansehen zu können? In dem Takt des Lebens wird man ab dem sechsten Lebensjahr in die Schule geschickt und hat Lehrern und später Vorgesetzten zu gehorchen. Gebt uns wenigstens einen Teil unseres Daseins in dem wir nur uns selbst etwas schuldig sind. Also lasst den Quatsch mit der Anwesenheitspflicht sein und lasst uns einfach mal machen. Ihr werdet nicht weniger Absolvent:innen haben und ihr gebt jungen Menschen auch noch die Möglichkeit ein bisschen Freiheit in ihrem Leben zu spüren.

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