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Zehn Kanidat:innen – Eine Wahl

 

Nachdem Jochen Partsch angekündigt hat, bei der Wahl der Oberbürgermeister:in nicht mehr anzutreten, wird nun ein:e Nachfolger:in gesucht. Wenn du in Darmstadt gemeldet bist, darfst auch du deine Stimme abgeben. Aber was wollen die zehn Anwärter:innen überhaupt erreichen, wofür setzen sie sich ein und was hast du davon?
Deine Fragen sollten mit diesem Artikel geklärt sein und du bist gewidmet für die Wahl am 19. März. Das formelle Vorab.
Als gemeldete:r Bürger:in der Stadt bekommst du eine Stimme. Um die Wahl für sich zu entscheiden, muss ein:e Kandidat:in mehr als die Hälfte der Stimmen bekommen. Ist das nicht der Fall, kommt es zu einer Stichwahl. Der oder die gewählte Kandidat:in wird das Amt für sechs Jahre behalten. Es will also gut überlegt sein, wer den Job bekommt. Nach einem ersten großen Ansturm mit 13 Kandidat:innen verschiedenster Parteien sind es jetzt noch zehn die zur Wahl stehen (in zufälliger Reihenfolge):

• Michael Kolmer (Grüne) 

Kolmer (52), in Darmstadt geboren und zur Schule gegangen, ist seit 2021 hauptamtlich Stadtrat in Darmstadt. Als Dezernent für Klimaschutz, Umwelt, Bau und Planung und Mobilität bringt er Vorerfahrungen mit.

Klima/ Soziales/ Lebensqualität/ Mobilität/ Krisenfest

Darmstadt bis 2035 klimaneutral machen steht auf der Agenda, mit Hilfe von Solaranlagen, Wärmeleitungen und sanierten Häusern soll das umgesetzt werden. Aber auch mit kostenloser Beratung für Anwohner:innen und Mieter:innen zu ihren Möglichkeiten.

Qualität durch Vielfalt, Anreize für Auswärtige, Unterstützung für die Ukraine und Queerer

Außerdem will Kolmer die Weiterentwicklung der nächsten Generation fördern. Für alle, nicht für eine Zielgruppe.

• Paul Wandrey (CDU) 
Wandrey (32) ist gebürtiger Darmstädter und als Bauingenieur bereits der Baudezernent der Stadt

Darmstadt.

Wohnraum/ Wirtschaft / Verkehr/ Natur

Wandrey will seine Visionen im Gleichgewicht halten. Er plant, als Baudezernent den Wohnraum auszubauen und für eine ausgeglichene Stadtentwicklung zu sorgen, darunter fällt für ihn auch die Förderung der Kneipen- und Clubszene. Im Bereich Verkehr möchte er verschiedene Verkehrsnutzer zusammenbringen und für „Mobilitätsfrieden“ sorgen.

• Holger Klötzner (Volt) 

Auch die junge Partei Volt stellt einen Kandidaten. Holger Klötzner, mit 34 einer der jüngeren Kandidaten, ist seit Oktober 2021 hauptamtlicher Stadtrat und Dezernent für Digitalisierung, Schule und Datenschutz.

  

Klima/ Bildung/Wohnraum/Digitalisierung

Klötzer setzt auf Digitalisierung und will die Verwaltung schneller und effizienter machen. Das bedeutet für ihn die komplette Stadtverwaltung zu digitalisieren.
Digitalisierung spielt auch in Schulen eine große Rolle. Ein Anliegen von ihm ist, Kitas in gutem Zustand zu halten und bis 2026 allen Grundschulkindern einen Betreuungsplatz zu garantieren. Um dem Klimaschutz gerecht zu werden, sollen städtische Gebäude energiesparender werden.

• Hanno Benz (SPD) 
Der 50-Jährige wurde in Darmstadt geboren und ist in Arheilgen aufgewachsen. In Darmstadt war er

15 Jahre lang Stadtverordneter, Stadtpolitik soll sozialer werden

Soziales/ Krisenmanagement/ Energiewende

Benz bringt ein weitgefächertes Programm mit. Seine Herzensangelegenheiten sind die Stadtpolitik sozialer zu machen und für das Allgemeinwohl der Bürger:innen zu sorgen. Als Manager eines Energieversorgers will er sich für die Sicherung der Grundbedürfnisse einsetzen und die Stadt besser auf Krisen vorbereiten.

• Gerburg Hesse-Hanbuch (FDP) 

Die 58-Jährige Apothekerin lebt seit 2021 in Darmstadt. Zuvor wohnte sie in Pfungstadt, wo sie als Parteilose in der CDU-Fraktion von 2016 bis 2021 unabhängige Stadtverordnete war. Seit vergangenem Jahr ist sie FDP-Mitglied.

Wirtschaft/ Radwege/ Wohnen

Um die Wirtschaft zu stärken, will Hesse-Hanbuch Start-ups und Forschung. Gleichzeitig will sie das Radwegenetz ausbauen. Weitere Ziele sind die Förderung und Sicherung bezahlbaren Wohnraums durch Neubauten, auch mit Blick auf Natur und Grünflächen.

• Kerstin Lau (Uffbasse) 
Die 51-Jährige ist aufgewachsen in Dieburg und hat an der Hochschule Darmstadt studiert. Seit 2004

ist die studierte Sozialpädagogin Stadtverordnete.

Soziale Gerechtigkeit/ Lebensqualität/ Infrastruktur/ Reformen

Wohnraum soll bezahlbar sein, für alle und nicht nur am Stadtrand, niemand soll ausgeschlossen werden. Die Unterstützung gilt auch für Menschen mit Migrationshintergrund. Selbes gilt für Bildung, hier darf kein Schüler auf der Strecke bleiben. Gleichzeitig soll die Digitalisierung in Schulen ausgebaut werden.

Lau will zudem Start-ups fördern und dafür sorgen, dass Studenten nach Ende des Studiums in Darmstadt eine Heimat finden und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Einige Bereiche sollen reformiert werden: So soll die Verwaltung digitalisiert werden, sowie in Diversität, flachen Hierarchien und Sprache sensibilisiert werden. Die Stadt soll begrünt werden und die Radwege sowie das ÖPNV-Netzt ausgebaut werden.

  

• Ulrich Franke (Linke) 

Der Software-Entwickler (50) ist vor 30 Jahren für sein Studium nach Darmstadt gezogen und geblieben. Er war Wahlkreismitarbeiter und ist aktuell Geschäftsführer der Linksfraktion im hessischen Landtag.

Stadtbegrünung/ Wohnraum/ Mobilitäts-, Klima- und Energiewende

Das größenmäßige Wachstum der Stadt soll nicht weiter gefördert werden. Wichtiger ist für Franke, dass freie Flächen begrünt werden und so eine höhere Lebensqualität sichern. Um dem steigenden Mietspiegel entgegenzuwirken, will Franke einen Mietpreisdeckel einführen.

Für den linken Politiker greifen verschiedene Bereiche ineinander. Deshalb will er Radwege und ÖPNV verbessern und günstiger gestalten, Photovoltaik verpflichten und fördern und Heizsysteme umstellen.

• Mirko Steiner (Die Partei)
Die satirische Partei stellt mit Steiner einen IT-Fachmann. Nach eigenen Angaben ist der 41-Jährige

auf der Suche nach einem leichten, gut bezahlten und mit dem Fahrrad erreichbaren Arbeitsplatz.

• Michael Ziemek (WGD) Der 34 Jahre alte Ingenieur aus Darmstadt arbeitet bei der Deutschen Bahn und hat sich deshalb

dem Verkehr verschrieben.

Mobilität/ Energieversorgung/ Wohnraum

Ziemek will den ÖPNV in der Stadt fördern und den Autoverkehr reduzieren. Außerdem will er bei bezahlbarem Wohnraum deutschlandweit Vorreiter sein.

• Harald Uhl (Freie Wähler) 
Der 64 Jahre alte Kaufmann lebt seit 50 Jahren in Darmstadt. Er war schon bei den Kommunalwahlen

2021 Spitzenkandidat der Freien Wähler (FW).

Bürgerbeteiligung/ Klima/ Wohnbau/ Verkehr

Uhl ist überzeugt, dass die Darmstädter:innen nicht zufrieden sind. Um das zu ändern, will er den Verkehr verbessern, egal, auf welche Weise man sich fortbewegt. Ein 365 Euro Ticket soll für alle Bürger:innen erhältlich sein.

Die Stadt soll grün bleiben beziehungsweise noch grüner werden. Dafür dürfen keine weiteren Wälder abgeholzt werden oder Flächen versiegelt werden. Auch bereits stehende Gebäude sollen saniert und nicht abgerissen werden.

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