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Tipps, die deinen Geldbeutel und die Umwelt schonen

Seit Monaten steigen die Preise für Lebensmittel stark an. Gleichzeitig wird das Thema Umweltschutz zu einem immer präsenteren Teil unseres Alltags. Was oftmals vergessen wird ist, dass es Möglichkeiten gibt, die sowohl den Geldbeutel als auch die Umwelt schonen. Die Rede ist von Angeboten, bei denen die Lebensmittel zum Beispiel geteilt oder, auf Grund leichter Mängel oder eines leicht überschrittenen Mindesthaltbarkeitsdatums, eingesammelt und billiger angeboten werden. Im Folgenden stellen wir euch ein paar dieser Angebote etwas genauer vor.

Too Good To Go Rette Essen vor der Verschwendung (toogoodtogo.at)

Wenn du eine Magic Bag, wie sie liebevoll genannt werden, ausprobieren willst, musst du dir zuerst die Too Good To Go App herunterladen, dich anmelden und deinen Wohnort plus Radius einstellen. Danach bekommst du angezeigt, in welchem Restaurant oder Geschäft du zu welcher Uhrzeit deine Überraschungstüte abholen kannst. Diese kannst du reservieren und über die App bezahlen. Dann nur noch pünktlich zum Abholtermin erscheinen und das war’s. Eigenen Erfahrungen nach freuen sich die Mitarbeiter:innen der teilnehmenden Unternehmen sehr darüber, wenn man eine To-Good-To-Go-Tüte abholt. Beachten solltest du aber, dass beim Reservieren der Tüten in den meisten Fällen nicht klar ist, welche Produkte diese enthalten wird, da die Tüten immer Produkte enthalten, die ansonsten weggeworfen werden würden. Somit ist es schwierig ganze Gerichte mit den Too Good To Go Lebensmitteln zu planen.

Fazit: Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten

Fakt: Auch nach Überschreiten des Mindesthaltbarkeitsdatums können die meisten Lebensmittel teils Wochen, wenn nicht sogar Monate später noch bedenkenlos verzehrt werden.  Um einzuschätzen, ob das Produkt noch genießbar ist, kann man sich gut auf die eigenen Sinne verlassen. Nur Fleisch sollte das Mindesthaltbarkeitsdatum maximal drei bis sieben Tage überschreiten.

Foodsharing foodsharing | Rette mit!

Foodsharing ist eine kostenfreie Organisation, bei der Unternehmen und Privatpersonen ihre übrig gebliebenen Lebensmittel zur Abholung anbieten können. Sie entstanden 2012 und sind mittlerweile „eine internationale Bewegung mit über 200.000 Nutzer*innen in Deutschland, Österreich, Schweiz und weiteren europäischen Ländern.“ Über die App können sich Anbieter:innen und Interessent:innen über Ort und Zeit der Lebensmittelübergabe austauschen. Was genau du beachten musst und woran du dich halten solltest, wenn du Mitglied werden möchtest, kannst du auf der offiziellen foodsharing-Website nachlesen. Leider funktioniert das Konzept in vielen kleineren Orten (noch) nicht so gut, da dort bisher zu wenige Menschen teilnehmen.

Fazit: Eine großartige Idee, die hoffentlich bald überall funktioniert. 

Fakt: Laut „Food Index Report 2021“ der Vereinten Nationen (UN) werden jährlich schätzungsweise 931 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. In Deutschland sind es jedes Jahr rund 78 Kilogramm Lebensmittel pro Person, die verschwendet werden. Was oft vergessen oder gekonnt verdrängt wird, ist die Tatsache, dass Menschen in Industrieländern mit ihrer Lebensmittelverschwendung gleichzeitig zu der Hungersnot in Entwicklungsländern beitragen. Lebensmittelverschwendung – Alle Infos – Welthungerhilfe

Etepetete Unsere etepetete Boxen gefüllt mit ganz viel Bio-Obst und -Gemüse (etepetete-bio.de)

Etepetete sammelt Lebensmittel ein, die aus verschiedensten, nicht die Qualität betreffenden, Gründen nicht in normalen Supermärkten verkauft werden. Wenn du das Konzept ausprobieren möchtest, musst du dir nur auf der Website eine passende Box aussuchen, den Liefertag und Lieferintervall auswählen und fertig.  Wenn man die Produkte von Etepetete mit den Preisen aus einem Discounter vergleicht, fällt auf, dass sie nicht unbedingt schonender für den Geldbeutel sind. Dafür werden dir deine Boxen allerdings, wie von dir gewünscht plastikfrei und klimaneutral nach Hause geliefert und du tust der Umwelt durch die geretteten Lebensmittel einen Gefallen. 

Fazit: Wunderbare Maßnahme, welche die Umwelt aber weniger den Geldbeutel schont. 

Fakt: In Deutschland werden Unmengen an Obst und Gemüse aussortiert, bevor sie überhaupt im Supermarkt ihren Platz finden. Gründe für diese Aussortierung sind vor allem, nicht der Norm entsprechende Größen und Formen, Schalenfehler und Verfärbungen und sogar einfache Etikettenfehler. Also Gründe, die nichts mit der Qualität der Lebensmittel zu tun haben und dazu führen, dass beispielsweise eine leicht krumme Karotte weggeworfen wird.

Tafeln Tafel Deutschland – Die Tafeln: Lebensmittel retten. Menschen helfen.

Die Tafel Deutschland ist ein spendenfinanzierter Verband, der unter anderem Lebensmittel im Handel einsammelt und an bedürftige Menschen verteilt. Wenn du diese Leistungen in Anspruch nehmen möchtest, musst du durch einen Einkommensnachweis beweisen, dass du bedürftig bist. Du bekommst dann eine Kundenkarte und eine feste ,,Lebensmittel-Abholzeit“.

Fazit: Tolles Konzept mit ausbaufähiger Unterstützung.

Fakt: Seit Jahresbeginn ist die Zahl der Bedürftigen, die Hilfe bei Tafeln suchen, so stark angestiegen, dass diese zum Teil keine weiteren Personen aufnehmen. 

Wenn du also immer auf der Suche nach günstigeren Angeboten bist, probiere doch beim nächsten Lebensmitteleinkauf das ein oder andere oben genannte Konzepte aus und trage gleichzeitig dazu bei, unser Konsumverhalten nachhaltig zu ändern. 

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