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Böllern ist egoistisch –  Kommentar von Marah Göttsch 

Die Weihnachtszeit ist vorbei und das neue Jahr steht unmittelbar vor der Tür. Vielen Menschen, ob jung oder alt, fällt bei dem Wort “Silvester” nicht nur viel Alkohol, Bleigießen, Fondue oder Raclette ein. Das Neue Jahr muss mit bunten Feuerwerken und lauten Böllern begrüßt werden, oder?

 Es sind keine Breaking News, dass Böller und Co. Klimakiller sind. Sie vermüllen Stadt, Land und Fluss, lösen regelmäßig Brände aus und produzieren Unmengen an Feinstaub. 

 Wem das egal ist, sollte wenigstens an die Haustiere denken, die Jahr für Jahr verängstigt in der Ecke kauern und deren Jaulen und Heulen die rauschenden Parties unterbrechen. Aber nicht nur Hund und Katz’ haben Angst: Oft werden die Tiere in Zoos, Vögel und Tiere, die im Wald leben, nicht einmal in die Debatte mit einbezogen.

Auch kein Tierfreund? Na gut. 

Angesichts der Welle an Menschen, die nicht erst seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine nach Deutschland flüchteten, ist es wirklich fraglich, ob (d)ein kurzer Silvesterspaß es wert ist, Menschen zu retraumatisieren. 

Denn viele Geflüchtete berichten, dass die lauten Knalle sie zurück in die Kriegsgebiete bringen, wo sie vor der Zerbombung ihrer Häuser und Städte flüchteten. Während der Durchschnittsdeutsche also in der Nacht zum ersten Januar den Spaß seines Lebens hat, sitzen vor Krieg geflüchtete Menschen verängstigt zuhause und kämpfen gegen die Bilder in ihren Köpfen an. 

Rund 100 Millionen Euro lassen sich die Deutschen das Silvesterspektakel Jahr für Jahr kosten. Aber was wäre, wenn man diese riesige Summe für einen guten Zweck spenden würde?

Wer auch ohne Feuerwerk und Co. einen schönen Abend hat und sich von seinem Weihnachtsgeld nicht das sechste Paar Schuhe gönnen möchte, kann spenden. 

Brot statt Böller”, so heißt eine Aktion, die seit mehr als 40 Jahren Tradition hat. Die Organisation “Brot für die Welt” ruft zum Jahreswechsel zum Spenden auf. Mit dem Geld werden dann zum Beispiel Projekte im Kampf gegen Hunger unterstützt. 

 “Der Spaß an einem Feuerwerk währt nur kurz. Die Freude, die durch Teilen entsteht, ist von Dauer“, fasst es die Präsidentin von Brot für die Welt, Dr. Dagmar Pruin, wie ich finde, sehr passend zusammen. 

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